Es waren ruhige Monate im Uwe Seeler Fußball Park in Malente. Gut neun Wochen mussten die Türen des Sport- und Tagungshotels auf Grund der COVID-19-Pandemie geschlossen bleiben. Zahlreiche Aus- und Fortbildungen aus dem Bereich der Qualifizierung, Talentfördermaßnahmen, Trainingslager und Firmenveranstaltungen mussten abgesagt werden. Doch mit den jüngsten durch die (Landes-)Regierung beschlossenen Lockerungsmaßnahmen kehrt nun auch in Malente wieder das alltägliche Leben zurück in die ehemalige Verbandssportschule.
Nach intensiven Tagen der Vorbereitung zur Einhaltung aller vorgeschriebenen (Hygiene-)Maßnahmen hat das USFP-Team am vergangenen Dienstag die ersten Gäste nach der „Zwangspause“ in seinen vier Wänden begrüßen dürfen. 23 Trainer fanden im Rahmen einer B-Lizenz-Fortbildung den Weg nach Malente und konnten hier trotz aller Umstände ihre Lizenz verlängern. „Natürlich sind die nötigen Maßnahmen für uns alle neu und geben in unserer sonst so unbeschwerten Sportschule ein ungewöhnliches Bild ab. Wir versuchen unseren Gästen dennoch so viel Komfort wie möglich zu bieten und erhalten bisher uneingeschränkt Verständnis!“, erklärt Sebastian König, Leiter des USFP.
So wurden die Teilnehmer bei der Anreise zwar durch einen streng abgesteckten Bereich zur Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstands in Empfang genommen und auf alle nötigen Maßnahmen hingewiesen. Beim Check-In sowie während des Aufenthalts im Lounge-Bereich ist eine Maskenpflicht vorgeschrieben. Jeder Gast ist ab sofort zudem dazu verpflichtet, einen Fragebogen zur Symptom-Evaluation unterzeichnet abzugeben. Auch die Kapazitäten der Schlafmöglichkeiten haben sich deutlich verringert: Alle Zimmer dürfen aktuell nur noch in Einzelbelegung vergeben werden. Somit stehen nunmehr 16 Zimmer zur Verfügung. Im Falle der ersten Trainerfortbildung nach der Wiedereröffnung war dies kein Problem. Sieben Teilnehmer erklärten sich zum Zwischenfahren bereit und übernachteten zu Hause. Auch die Abläufe während der Mahlzeiten mussten angepasst werden. Wo sich sonst eine lange Schlange vor dem Ausgabetresen bildete, sind nun Abstandsmarkierungen aufgeklebt. Die Küchenmitarbeiter richten den Teller auf Wunsch jedes einzelnen Gastes an und übergeben diesen mit Tablett und ohne weiteren Kontakt. Um während der Einnahme der Mahlzeiten, bei denen ein Maskentragen nicht möglich ist, den nötigen Mindestabstand zu wahren, sitzen die Gäste in dem umgebauten Speiseraum nun an Zweier- und Einzeltischen. Gleich nach der Pause werden alle Stühle und Tische durch die Mitarbeiter des USFP, die übrigens nach Möglichkeit in festen Teams eingesetzt werden, desinfiziert.
Um der B-Lizenz-Fortbildung trotz aller Umstände fachlich keinen Abbruch zu tun, hat sich auch der sportliche Bereich um Björn Rädel und Michael Hopp intensiv mit der Wiedereröffnung auseinandergesetzt. Für die Theorieeinheiten wurden die Seminarräume Bern und Rom umgebaut, alle Teilnehmer sitzen mit ausreichend Abstand zu den Mitstreitern an Einzeltischen. Und auch in der Praxis wird streng auf den wichtigen Mindestabstand geachtet. In der Vorbereitung haben sich Rädel und Hopp viele Gedanken darüber gemacht, welche Themen und Übungen in der Praxis möglich sind und wie trotz der Umstände vernünftige Einheiten durchgeführt werden können. Die kommen bei den Teilnehmern trotz fehlender Zweikämpfe gut an und auch wenn die erfrischende Dusche nach dem Training nicht wahrgenommen werden kann – die Gemeinschaftsduschen müssen bis auf weiteres geschlossen bleiben – ist man in Malente froh, dass der Alltag zumindest ein Stück weit wieder einkehren kann.